Es gibt Dinge, die schmecken einfach besser, wenn man sie selbst macht. Bratwurst gehört definitiv dazu. Stellen Sie sich vor: Sie beißen in eine saftige, frisch gebratene Wurst – würzig, duftend nach Majoran und Knoblauch, mit einer perfekten Kruste vom Grill. Und das Beste? Sie haben sie selbst hergestellt.
Vielleicht erinnern Sie sich noch an den Geschmack hausgemachter Würste von früher, an Omas Küche oder an den Metzger Ihres Vertrauens, der noch alles selbst gemacht hat. Heute ist es schwer, solche Qualität einfach so zu kaufen. Viele Bratwürste im Supermarkt enthalten Zusatzstoffe, zu viel Fett oder schmeichen einfach … langweilig.
Doch das muss nicht sein. Bratwurst selber machen ist einfacher, als Sie denken – und das Ergebnis übertrifft alles, was Sie kennen.
Warum lohnt es sich, Bratwurst selbst herzustellen?
✔ Sie wissen genau, was drin ist – keine Konservierungsstoffe, keine fragwürdigen Zutaten.
✔ Individueller Geschmack – ob klassisch würzig, mit Knoblauchnote oder etwas feuriger: Sie entscheiden.
✔ Frische, die man schmeckt – keine vakuumverpackte Massenware, sondern handgemachte Qualität.
✔ Ein besonderes Erlebnis – Stolz auf die eigene Kreation und Bewunderung bei Familie & Freunden.
Ob Sie nun ein leidenschaftlicher Grillmeister sind, ein Fan traditioneller Küche oder einfach neugierig auf das Handwerk der Wurstherstellung – diese Anleitung führt Sie Schritt für Schritt zum perfekten Ergebnis. Lassen Sie uns beginnen!
1. Die Grundzutaten: Was braucht man für selbstgemachte Bratwurst?
Die richtigen Zutaten sind das Fundament einer perfekten Bratwurst. Während das Grundrezept simpel ist, macht die Qualität der Zutaten den entscheidenden Unterschied. Hier erfahren Sie, worauf es wirklich ankommt.
Das Basis-Rezept für klassische Bratwurst
Diese Zutatenliste ist Ihr Einstieg in die traditionelle Wurstherstellung – einfach, aber mit Raum für Experimente:

Zutat | Menge | Warum? |
Schweineschulter (mit Fettanteil) | 1 kg | Ideales Fleisch-Wasser-Fett-Verhältnis für Saftigkeit |
Speck (fein gewolft) | 200 g | Verstärkt den Geschmack und sorgt für zartes Bissgefühl |
Eiswasser | 50 ml | Hält die Masse kalt und verbessert die Bindung |
Salz | 18 g | Nicht nur für Geschmack – konserviert natürlich |
Pfeffer (frisch gemahlen) | 2 g | Bringt Schärfe und Aroma |
Majoran (getrocknet) | 1 TL | Das klassische Bratwurstgewürz |
Muskatnuss | 1 Prise | Verleiht eine warme, leicht süßliche Note |
Pro-Tipp: Verwenden Sie frisch gemahlene Gewürze – der Unterschied zu vorgewürztem Fleisch ist enorm!
Optionale Upgrades für besonderen Geschmack
- Knoblauch (2 Zehen, fein gehackt) – für eine kräftige Würze
- Senfkorner (1 TL) – gibt eine pikante Textur
- Zitronenschale (abgerieben) – verleiht Frische
- Piment (½ TL) – für eine leicht scharfe, komplexe Note

Die Wahl des Fleisches: Darauf sollten Sie achten
- Schweineschulter (Nacken): Ideal wegen des Fettanteils (etwa 20-30%).
- Alternativen:
- Kalbfleisch (für feinere Würste)
- Rindfleisch (ergibt eine kräftigere Textur)
- Bio-Qualität: Besonders bei Schweinefleisch lohnt sich die Investition – weniger Wasser, mehr Geschmack.
Der Darm: Natürlich oder synthetisch?
- Schweinedarm (Naturdarm): Traditionell, ergibt den typischen “Snap” beim Reinbeißen. Vor dem Füllen 30 Minuten in Wasser einlegen.
- Kunstdarm (Kollagen): Einfacher in der Handhabung, gleichmäßiger – gut für Anfänger.
Wussten Sie schon? In Franken wird oft “Schafsaitling” (dünner Schafsdarm) verwendet – das ergibt besonders zarte Würstchen!
Mit diesen Zutaten legen Sie den Grundstein für eine Bratwurst, die jedem Metzger Konkurrenz macht. Im nächsten Schritt geht’s ans Equipment – was Sie wirklich brauchen und was nicht.
2. Die richtige Ausrüstung: Welche Geräte benötigt man?
Wer perfekte Bratwürste machen will, braucht das richtige Werkzeug – aber keine Sorge, Sie müssen sich nicht gleich eine komplette Metzgerei einrichten. Mit diesen Basics gelingt’s!
Essenziell: Diese 5 Dinge brauchen Sie unbedingt

- Fleischwolf (elektrisch oder manuell)
- Für Anfänger reicht ein günstiges Modell (ab 50 €)
- Wichtig: verschiedene Scheiben für feine/grobe Konsistenz
- Wurstfüller
- Trichteraufsatz für den Fleischwolf (ab 20 €)
- Oder separates Gerät mit Kurbel (bessere Kontrolle)
- Naturdarm oder Kunstdarm
- Schweinedarm (ca. 32-34 mm Durchmesser) für klassische Bratwurst
- Tipp: Vorgeputzten Darm kaufen (spart Arbeit)
- Rührschüssel + Eisbad
- Edelstahlschüssel in eine größere Schüssel mit Eis stellen
- Hält die Masse unter 12°C – entscheidend für Bindung!
- Scharfe Werkzeuge
- Küchenmesser zum Zerlegen
- Schere zum Darm abschneiden
Nice-to-have: Profi-Upgrades
- Vakuumiergerät (für längere Haltbarkeit)
- Fleischthermometer (perfekte Brattemperatur)
- Smoker (für geräucherte Varianten)
Improvisieren geht auch!
Kein Wurstfüller zur Hand? So geht’s trotzdem:
- Spritzbeutel mit großer Tülle befüllen
- Darm vorsichtig über die Tülle stülpen
- Gleichmäßig auspressen
Profi-Tipp: Geräte vorher 1 Stunde in den Kühlschrank legen – kaltes Equipment = bessere Wurst!
“Mein erster Versuch ohne richtigen Füller war ein Chaos – aber die Würste schmeckten trotzdem fantastisch!”
3. Schritt-für-Schritt Anleitung: Bratwurst selber machen
Jetzt wird’s praktisch! Folgen Sie dieser detaillierten Anleitung, und Sie erhalten perfekte Bratwürste – saftig, aromatisch und mit dem typischen “Snap” beim Reinbeißen.
Vorbereitung: Das Wichtigste zuerst

- Alle Zutaten und Geräte bereitlegen
- Arbeitsfläche gründlich reinigen (Hygiene ist bei Wurstherstellung essenziell!)
- Fleisch und Geräte gut kühlen (ideal: 1-2 Stunden vorher in den Kühlschrank)
Schritt 1: Fleisch vorbereiten

- Schweineschulter enthäuten und in 3-4 cm große Würfel schneiden
- Speck würfeln (etwa gleich große Stücke wie das Fleisch)
- Alles gut durchmischen und zurück in den Kühlschrank stellen
Warum? Gleichmäßige Stücke garantieren später eine homogene Masse.
Schritt 2: Fleisch wolfen

- Fleischwolf mit der mittleren Scheibe (4-5 mm) bestücken
- Fleisch und Speck zweimal durchdrehen (für optimale Bindung)
- Masse sofort in die gekühlte Schüssel geben
Achtung: Die Masse darf nicht wärmer als 12°C werden!
Schritt 3: Würzen und kneten

- Gewürze und Eiswasser zur Fleischmasse geben
- 5-8 Minuten kräftig kneten, bis die Masse:
- Klebrig wird
- An den Händen haften bleibt
- Sich leicht fadenziehend anfühlt
Test: Kleine Portion in heißem Wasser garen – schmeckt es intensiv genug?
Schritt 4: Darm vorbereiten

- Naturdarm 30 Minuten in lauwarmem Wasser einweichen
- Gründlich ausspülen (innen und außen!)
- Auf den Wurstfüller ziehen (Ende verknoten)
Schritt 5: Füllen und abdrehen

- Masse gleichmäßig in den Füller geben (keine Luftblasen!)
- Langsam füllen – der Darm sollte sich straff, aber nicht zu prall anfühlen
- Alle 15-20 cm abdrehen:
- Mit beiden Händen die Wurst leicht zusammenschieben
- Einmal um die eigene Achse drehen
Perfekte Länge: Etwa so lang wie ein Smartphone
Schritt 6: Reifen lassen

- Mindestens 2 Stunden im Kühlschrank hängen lassen
- Idealerweise über Nacht – das verstärkt Aroma und Bindung
Schritt 7: Braten oder einfrieren

- Frisch verbrauchen: Innerhalb von 3 Tagen
- Einfrieren: Portionsweise für bis zu 3 Monate
- Brat-Tipp: Nicht zu heiß anbraten – mittlere Hitze für 8-10 Minuten goldbraun garen
Fehler, die Sie vermeiden sollten
- Zu warme Fleischmasse (wird trocken)
- Zu stark würzen (Gewürze entfalten sich noch)
- Zu schnell füllen (Luftblasen entstehen)
4. Bratwurst richtig braten & servieren
Die perfekte Bratwurst verdient die perfekte Zubereitung. So gelingt’s garantiert:
Die besten Zubereitungsmethoden
- In der Pfanne (klassisch):
- Leichtes Öl oder Butterschmalz erhitzen
- Würste bei mittlerer Hitze 8-10 Minuten braten
- Regelmäßig wenden für gleichmäßige Bräune
- Auf dem Grill (für Raucharoma):
- Holzkohle oder Gasgrill mittelheiß vorheizen
- 6-8 Minuten grillen, oft drehen
- Nicht mit Gabel einstechen (Saftverlust!)
- Im Backofen (für viele Würste):
- Auf Backblech bei 180°C Umluft
- 15-20 Minuten backen, halbzeit wenden

Perfekte Beilagen
- Must-haves:
- Frisches Bauernbrot
- Mittelscharfer Senf
- Sauerkraut oder Krautsalat
- Variationen:
- Zwiebelringe in Bier geschmort
- Kartoffelpüree oder Bratkartoffeln
- Gurken- oder Tomatensalat
5. Nährwertangaben: Wie gesund ist selbstgemachte Bratwurst?
Selbstgemachte Bratwurst ist nicht nur lecker, sondern auch transparenter in der Zusammensetzung als gekaufte Varianten. Hier die Fakten:
Nährwerte pro 100g klassische Bratwurst
Nährstoff | Menge | Tagesbedarf* |
Kalorien | 310 kcal | ~15% |
Eiweiß | 14 g | ~28% |
Fett | 28 g | ~40% |
– davon gesättigte Fettsäuren | 10 g | ~50% |
Kohlenhydrate | 1 g | <1% |
Salz | 1,8 g | ~30% |
*Basierend auf einer 2000 kcal-Ernährung

Bratwurst selber machen
Ingredients
Main Ingredients:
- 1 kg Schweineschulter (mit Fettanteil)
- 200 g Speck (fein gewolft)
Spices:
- 18 g Salz
- 2 g frisch gemahlener Pfeffer
- 1 TL Majoran
- 1 Prise Muskatnuss
Other:
- 50 ml Eiswasser
- 2 m Naturdarm (Schwein, 32/34mm)
Instructions
Vorbereitung (30 Min)
- Fleisch und Geräte 1 Stunde kühlen
- Schweineschulter in 3cm Würfel schneiden
- Darm 30 Min in lauwarmem Wasser einweichen
Wolfsprozess (15 Min)
- Fleisch und Speck durch 5mm Scheibe wolfen
- Masse in gekühlte Schüssel geben
Kneten & Würzen (10 Min)
- Gewürze und Eiswasser zugeben
- 5-8 Min kneten bis klebrige Konsistenz
Abüllen (20 Min)
- Darm auf Füllhorn spannen
- Masse gleichmäßig einfüllen (ohne Luftblasen)
- Alle 15cm abdrehen
Reifen (2 Std)
- Würste im Kühlschrank aufhängen
Notes
- “Für beste Ergebnisse über Nacht reifen lassen”
- “Einfrierbar für bis zu 3 Monate”
FAQ – Häufige Fragen zum Bratwurst selber machen
1. Kann man Bratwurst auch ohne spezielle Geräte herstellen?
Ja! Ein gut scharfes Messer, eine stabile Schüssel und etwas Geduld reichen aus. Das Fleisch kann grob gehackt werden, und die Masse lässt sich mit den Händen kneten. Fürs Abfüllen hilft ein einfacher Spritzbeutel.
2. Wie lange ist selbstgemachte Bratwurst haltbar?
Im Kühlschrank: 2–3 Tage (luftdicht verpackt)
Eingefroren: Bis zu 3 Monate (am besten portionsweise)
3. Warum wird meine Wurstmasse manchmal bröckelig?
Das liegt meist an:
Zu wenig Fett oder Eiswasser
Zu hohen Temperaturen beim Verarbeiten
Zu kurzem Kneten (mindestens 5 Minuten!)
4.Kann man Bratwurst auch für ein Menü vorbereiten?
Absolut! Kombinieren Sie die Würste mit:
Vorspeise: Roastbeef im Backofen: Die perfekte Temperatur für saftiges Fleisch.
Beilage: Die besten Beilagen zum Steak.
Anmerkung des Küchenchefs
Als Metzger mit über 20 Jahren Erfahrung verrate ich Ihnen mein wichtigstes Geheimnis für perfekte Bratwurst: Geduld und Liebe zum Detail machen den Unterschied!
Meine 3 Profi-Tipps, die Sie nirgendwo anders finden:
- Die Eiswürfel-Methode
“Nicht nur Eiswasser verwenden – ich gebe 2-3 ganze Eiswürfel direkt in die Fleischmasse während des Knetens. Das hält sie kalt und verbessert die Bindung!” - Der Darm-Check
“Vor dem Füllen den Darm gegen Licht halten – sieht man dunkle Stellen? Wegschneiden! Diese werden später reißen.” - Die Ruheprobe
“Lassen Sie eine kleine Portion Wurstmasse 10 Minuten liegen. Bleibt sie fest? Perfekt! Wird sie flüssig? Mehr kneten!”
Warum Hausmacher-Qualität unschlagbar ist:
- Sie kontrollieren jeden Schritt
- Keine “Geheimzutaten” der Industrie
- Der Stolz, es selbst gemacht zu haben, schmeckt man!
“Mein Großvater sagte immer: ‘Eine gute Wurst braucht drei Dinge: Zeit, Respekt vor dem Produkt und saubere Hände.’ Das gilt heute mehr denn je!”
Probieren Sie es aus – Ihr Geschmack wird es Ihnen danken!
(Echte Insider-Tipps aus der Metzgerkunst – nicht aus Büchern, sondern aus jahrzehntelanger Praxis!)