Es gibt Gerichte, die schmecken nicht nur – sie erzählen Geschichten. Zwetschkenröster ist so eines. Ob als süß-saure Beilage zu Wild, als Topping für Desserts oder einfach pur auf frischem Brot: Dieses traditionelle Pflaumenkompott ist ein Stück heimische Küche, das Generationen verbindet.
Vielleicht kennen Sie das Gefühl: Der Duft von Zimt und gekochten Zwetschken weckt Kindheitserinnerungen an Herbsttage in Omas Küche. Oder Sie entdecken dieses Rezept gerade neu – und fragen sich: Wie macht man eigentlich authentischen Zwetschkenröster?
Ganz einfach: Mit den richtigen Zwetschken, einer Prise Geduld und diesem Rezept. Hier erfahren Sie:
- Was echte Zwetschken ausmacht (und warum sie besser sind als normale Pflaumen)
- Das klassische Rezept – Schritt für Schritt ohne Geheimnisse
- Moderne Varianten, falls Sie mal etwas Neues ausprobieren möchten
- Tipps zur Haltbarkeit, falls Sie Vorräte anlegen wollen
Denn eines ist sicher: Einmal probiert, wird dieses süß-saure Aromenwunder schnell zum Lieblingsrezept – nicht nur im Herbst.
Was ist Zwetschkenröster? Ein kulinarisches Kulturgut
Zwetschkenröster ist kein gewöhnliches Kompott – es ist ein Stück österreichisch-deutsche Küchentradition, das Geschmack und Geschichte vereint. Aber was macht dieses Gericht so besonders?
Die Definition: Mehr als nur eingekochte Pflaumen
Bei Zwetschkenröster handelt es sich um ein süß-saures Fruchtmus, das durch langsames Einköcheln von Zwetschken (einer besonderen Pflaumensorte) mit Zucker und Gewürzen entsteht. Im Gegensatz zu Marmelade bleibt es stückiger und erhält durch Zitronensaft oder Essig eine angenehme Säure.
Der Geschmack: Ein perfektes Gleichgewicht
- Süße von reifen Zwetschken und Zucker
- Würzig-tiefe Noten durch Zimt, Nelken oder Sternanis
- Frische Säure durch Zitrone oder einen Schuss Essig
Traditionelle Verwendung: Vom Bauernhof bis zur Sterneküche
Ursprünglich als Haltbarmachungsmethode entwickelt, ist Zwetschkenröster heute vielseitig einsetzbar:
✔ Klassisch: Als Beilage zu Wildgerichten wie Rehbraten oder Wildschweingulasch
✔ Modern: Zu Käseplatten, als Topping für Vanilleeis oder Pancakes
✔ Praktisch: Als Brotaufstrich oder Füllung für Germknödel
Die besten Zwetschken für das perfekte Röster
Zwetschken oder Pflaumen – was eignet sich besser?
Für den perfekten Zwetschkenröster kommt es auf die richtige Frucht an. Der Unterschied zwischen Zwetschken und Pflaumen ist entscheidend:
✔ Zwetschken (ideal für Röster):
- länglich-oval, blau-violette Schale
- festes Fruchtfleisch, löst sich gut vom Stein
- weniger Saft, dafür intensiver Geschmack
- behalten beim Kochen ihre Form
✖ Pflaumen (eher für Kuchen oder Mus):
- rundlich, rot-blau gefärbt
- weicher und saftiger
- zerfallen schneller beim Kochen
Tipp: Reife, aber noch feste Zwetschken verwenden – so wird das Röster schön sämig, ohne zu breiig zu werden.
Klassisches Zwetschkenröster Rezept – Schritt für Schritt
Zutaten für 4 Portionen

Das brauchen Sie:
- 1 kg reife Zwetschken (entsteint)
- 200 g Zucker (alternativ: 150 g Honig)
- 100 ml Wasser (oder Rotwein für mehr Aroma)
- 1 Zimtstange
- 3 Gewürznelken
- 1 EL Zitronensaft
- Optional: 1 EL Rum oder Obstbrand
Tipps vorab:
✓ Verwenden Sie einen großen, schweren Topf
✓ Die Zwetschken erst kurz vor der Zubereitung waschen und entsteinen
✓ Holzkochlöffel benutzen (reagiert nicht mit der Fruchtsäure)
Zubereitung – so geht’s
1. Vorbereitung (10 Min)
- Zwetschken waschen, halbieren und entsteinen
- Zucker und Wasser im Topf bei mittlerer Hitze auflösen
2. Köcheln lassen (25-30 Min)
- Zwetschken in den Topf geben
- Zimtstange und Nelken zugeben
- Bei mittlerer Hitze sanft köcheln lassen
- Regelmäßig umrühren

3. Finalisieren (5 Min)
- Zitronensaft unterrühren
- Bei Bedarf Rum zugeben
- Fertig ist das Röster, wenn die Masse dickflüssig ist
Wichtig:
➔ Nicht zu stark kochen, sonst wird es bitter
➔ Heiß in sterile Gläser füllen für längere Haltbarkeit
Variationen:
• Für mehr Säure: 1 EL Balsamico-Essig
• Für Erwachsene: 2 EL Rotwein statt Wasser
• Low-Sugar: Zucker durch Erythrit ersetzen
Nährwertangaben und Gesundheitsvorteile
Wie gesund ist Zwetschkenröster wirklich?
Nährwerte pro 100g (ca. 1 Portion):
Nährstoff | Menge | % Tagesbedarf* |
Kalorien | 98 kcal | 5% |
Kohlenhydrate | 24 g | 8% |
davon Zucker | 22 g | 24% |
Ballaststoffe | 2,5 g | 10% |
Vitamin C | 6 mg | 7% |
Kalium | 180 mg | 5% |
*Basierend auf einer 2000 kcal-Ernährung
Gesundheitsvorteile der Hauptzutaten:
✔ Zwetschken:
- Reich an Antioxidantien (besonders in der Schale)
- Natürliche Verdauungsförderer dank Ballaststoffen
- Enthalten Vitamin K für die Knochengesundheit
✔ Zimt:
- Kann den Blutzuckerspiegel regulieren
- Wirkt entzündungshemmend
- Unterstützt die Verdauung
Tipps für eine gesündere Variante:
- Zucker reduzieren (statt 200g nur 150g nehmen)
- Mit Xylit oder Erythrit süßen (für Diabetiker geeignet)
- Chiasamen zugeben (erhöht den Ballaststoffgehalt)
- Mehr Zitronensaft – erhöht die Vitamin C-Zufuhr
Tipps & Variationen – So wird Ihr Röster unvergesslich
Klassisch perfekt:
• Gewürz-Trio nie vergessen: Zimt, Nelken, Zitrone
• Langsam köcheln lassen – mindestens 30 Minuten für intensiven Geschmack
• Vor dem Abfüllen 10 Minuten stehen lassen – Aromen verbinden sich besser

Moderne Twists:
- Herbst-Version: Mit 1 Apfel und 1 Birne verfeinern
- Winter-Special: 1 Sternanis und Orangenschale zugeben
- Sommer-Frisch: Minzblätter unterheben
Für Experimentierfreudige:
- Pikant: 1 TL Senfkörner und 1 Chilischote
- Rauchig: 1 Prise Räuchersalz
- Exotisch: 1 TL Kardamom und 1 Stück Ingwer
Profi-Tipp: Für besondere Anlässe 2 EL Granatapfelsirup unterrühren – verleiht Glanz und eine fruchtige Note!
Häufige Fragen (FAQ) – Alles rund ums Zwetschkenröster Rezept
1. Wie lange ist selbstgemachter Zwetschkenröster haltbar?
Im Kühlschrank: Bis zu 3 Wochen (in sauberen, verschlossenen Gläsern)
Eingekocht: Bis zu 1 Jahr (sterilisiert und ungeöffnet)
Tiefkühlvariante: Portioniert bis zu 6 Monate haltbar
2. Kann man Zwetschkenröster auch mit Tiefkühl-Zwetschken zubereiten?
Ja! Einfach gefrorene Zwetschken direkt verwenden – die Kochzeit verlängert sich dann um etwa 10 Minuten. Wichtig: Ohne Zucker auftauen lassen, sonst werden sie matschig.
3. Mein Röster ist zu flüssig – was tun?
Lösung 1: Noch 5–10 Minuten ohne Deckel köcheln, damit Flüssigkeit verdampft
Lösung 2: 1 TL Speisestärke in kaltem Wasser anrühren und unterrühren
Tipp fürs nächste Mal: Festere Zwetschken verwenden oder weniger Flüssigkeit hinzugeben
Küchengeheimnisse vom Profi
Meine 20-Jahre-Erfahrung mit Zwetschkenröster
1. Die Stein-Frage:
“Lassen Sie die Zwetschkenkerne während des Kochens drin – sie geben ein wunderbares Marzipanaroma ab. Aber natürlich vor dem Servieren entfernen!”
2. Die perfekte Konsistenz:
“Das Röster ist ideal, wenn es am Löffel haften bleibt, aber noch leicht vom Teller läuft. Denken Sie an Honig – nicht an Marmelade!”
3. Mein Geheimzutat:
1 TL Balsamico-Essig (nicht der billige!) zum Schluss unterrühren – das hebt alle Aromen magisch hervor.
4. Temperatur-Trick:
“Servieren Sie das Röster immer lauwarm – dann entfaltet es sein volles Bukett. Kalt wird der Zimt zu dominant.”
5. Der größte Anfängerfehler:
“Zu hohe Hitze! Ein sanftes Köcheln bei mittlerer Temperatur bringt das beste Ergebnis. Geduld ist hier der beste Kochlöffel.”
Die besten Rezeptempfehlungen des Autors
Für Fans süß-saurer Aromen:
- Smoothie Bowl mit Zwetschkenröster
Warum? Eine überraschende Kombination: Das Röster verleiht der Bowl Tiefe – einfach unter Joghurt oder Hafermilch mixen und mit Nüssen toppen. - Traditionelles Blaukraut Rezept
Warum? Wer Zwetschkenröster mag, liebt auch dieses herzhafte Pendant: Ähnliche Gewürze (Zimt, Nelken), aber als Beilage zu Schweinebraten oder Würstchen.
Leserfavorit: Viele meiner Follower kombinieren das Röster auch mit Marillenknödeln – ein süßes Doppel aus Österreich!