Blaukraut – wer denkt da nicht an gemütliche Sonntagsessen, duftenden Braten und die liebevoll zubereiteten Gerichte von Oma? Dieses klassische Rezept ist mehr als nur eine Beilage; es ist ein Stück deutsche Küchentradition, das Generationen verbindet.
Doch warum schmeckt das Blaukraut bei manchen so unwiderstehlich, während es bei anderen einfach nur “Rotkohl aus dem Glas” ist? Der Unterschied liegt in kleinen, aber feinen Details: der richtigen Säure, den passenden Gewürzen und einer geduldigen Zubereitung.
In diesem Rezept verrate ich Ihnen, wie Sie Blaukraut traditionell und einfach zubereiten – so, wie es früher auf den Tisch kam. Ob zu Schweinebraten, Knödeln oder Kartoffelpuffern: Mit dieser Anleitung gelingt es garantiert. Und das Beste? Sie brauchen keine künstlichen Zusätze, nur ein paar frische Zutaten und etwas Zeit zum Schmoren.
Lust auf ein Stück Heimat auf dem Teller? Dann lassen Sie uns gemeinsam kochen!
Blaukraut vs. Rotkohl – Was ist eigentlich der Unterschied?
Sie fragen sich, warum der gleiche Kohl mal “Blaukraut” und mal “Rotkohl” heißt – und warum er manchmal knallrot, dann wieder tiefviolett auf dem Teller landet? Die Antwort ist simpler, als Sie denken!
Es kommt auf die Region an…
In Süddeutschland und Österreich sagt man traditionell “Blaukraut”, während es im Norden einfach “Rotkohl” heißt. Aber Achtung: Es ist dieselbe Gemüsesorte (Brassica oleracea var. capitata f. rubra)!
Warum ändert sich die Farbe?
Hier wird’s spannend: Die Farbe des Kohls hängt vom pH-Wert ab!
- Sauer (z. B. mit Essig oder Äpfeln) → rötlich
- Alkalisch (z. B. mit Natron oder längerer Kochzeit) → bläulich-violett
Früher nutzte man sogar Hausmittel wie Backpulver, um das Kraut intensiv blau zu färben – daher der Name!
Und was schmeckt besser?
Geschmacklich gibt es kaum Unterschiede, aber:
✔ Blaukraut wird oft süß-sauer mit Äpfeln und Gewürzen zubereitet.
✔ Rotkohl (im Norden) kann auch mal deftiger mit Speck sein.
Fazit: Egal wie Sie es nennen – Hauptsache, es schmeckt! Und mit unserem Rezept wird’s perfekt.
Traditionelles Blaukraut Rezept – So gelingt es perfekt!
Ein richtig gutes Blaukraut braucht keine Zauberei – nur einfache Zutaten, etwas Geduld und die richtigen Tricks. Hier kommt das klassische Familienrezept, wie es schon Oma gemacht hat – samt Profi-Tipps für den besonderen Geschmack!

Das brauchen Sie für 4 Portionen
Zutaten | Menge | Tipp |
Rotkohl | 1 mittelgroßer (ca. 1 kg) | Am besten frisch vom Markt |
Zwiebel | 1 große | fein gewürfelt |
säuerliche Äpfel | 2 Stück (z.B. Boskoop) | Mit Schale verarbeiten! |
Rotwein | 100 ml | Alternativ: Apfelsaft |
Apfelessig | 2 EL | Für die perfekte Säure |
Gewürze | 2 Lorbeerblätter, 3 Nelken, 5 Wacholderbeeren | In Teeei füllen für leichtes Entfernen |
Zucker | 1-2 EL | Nach Geschmack anpassen |
Butterschmalz | 30 g | Für authentischen Geschmack |
Schritt-für-Schritt-Anleitung

- Kohl vorbereiten
- Strunk herausschneiden
- Kohl vierteln und fein hobeln (am besten mit dem Krauthobel)
- In kaltem Wasser waschen, abtropfen lassen
- Grundgeschmack ansetzen
- Butterschmalz in großem Topf erhitzen
- Zwiebeln glasig dünsten
- Äpfel ungeschält in kleine Würfel schneiden und mitdünsten
- Blaukraut zubereiten
- Kohl hinzufügen und kurz mitbraten
- Mit Essig und Rotwein ablöschen
- Gewürze (im Teeei) und Zucker zugeben
- Mit etwas Wasser auffüllen (ca. 100 ml)
- Schmoren lassen
- Bei geschlossenem Deckel 60 Minuten köcheln
- Nach 30 Minuten umrühren und bei Bedarf Flüssigkeit nachgießen
- Zum Schluss abschmecken: Mehr Essig für Säure, mehr Zucker für Süße
Die 3 Geheimnisse für perfektes Blaukraut
🔥 Tipp 1: Lassen Sie den Kohl ruhig 2 Tage durchziehen – er schmeckt dann noch besser!
🍏 Tipp 2: Verwenden Sie unbedingt Äpfel mit Schale – sie geben nicht nur Aroma, sondern helfen auch bei der Färbung.
⏳ Tipp 3: Bei Zeitmangel geht’s auch in 45 Minuten – aber je länger es schmort, desto intensiver der Geschmack!
Extra-Tipp für Feinschmecker: Geben Sie zum Schluss 1 EL Preiselbeermarmelade dazu – das gibt eine wunderbare fruchtige Note!
Jetzt fehlt nur noch der duftende Schweinebraten dazu… Guten Appetit!
5 Profi-Tipps für perfektes Blaukraut
- Äpfel machen den Unterschied
- Unbedingt säuerliche Sorten wie Boskoop verwenden
- Mit Schale kochen – gibt mehr Aroma und hilft bei der Färbung
- Die richtige Säure-Balance
- Erst gegen Ende abschmecken und nachjustieren
- Bei zu viel Säure: 1 TL Honig einrühren
- Bei zu wenig Säure: 1 EL Essig nachgeben
- Zeit ist Geschmack
- Mindestens 1 Stunde schmoren lassen
- Noch besser: Über Nacht durchziehen lassen
- Die perfekte Konsistenz
- Sollte bissfest sein, nicht matschig
- Bei zu viel Flüssigkeit: Deckel abnehmen und einkochen
- Aufwärm-Trick
- Im Wasserbad oder bei kleiner Hitze erwärmen
- Frische Apfelstücke mit aufwärmen – gibt Frische zurück
Einfach merken: Gutes Blaukraut braucht Liebe, keine Eile!

Gesund und lecker: Warum Blaukraut ein Superfood ist
Blaukraut ist nicht nur eine köstliche Beilage, sondern auch ein wahres Nährstoffwunder! Hier erfahren Sie, was das traditionelle Gemüse so besonders macht:
Nährwerte pro 100g (roh)
Nährstoff | Menge | Tagesbedarf* |
Kalorien | 31 kcal | 1,5% |
Ballaststoffe | 2,5 g | 10% |
Vitamin C | 57 mg | 71% |
Vitamin K | 38 µg | 50% |
Kalium | 243 mg | 7% |
Eisen | 0,8 mg | 6% |
*bei 2000 kcal/Tag |
5 Gesundheitsvorteile von Blaukraut
- Starkes Immunsystem
- Enthält mehr Vitamin C als Orangen
- Ideal für die kalte Jahreszeit
- Natürliche Verdauungshilfe
- Ballaststoffe regulieren die Darmtätigkeit
- Schonend gegart besonders bekömmlich
- Entzündungshemmende Wirkung

Tipp: Kombinieren Sie Blaukraut mit etwas Fett (z.B. Butterschmalz) – so kann der Körper die fettlöslichen Vitamine besser aufnehmen!
Häufige Fragen (FAQ) zum Blaukraut Rezept
1. Warum wird mein Blaukraut nicht richtig blau?
Das liegt meist am pH-Wert! Für die typische blaue Farbe:
✔ Säure reduzieren (weniger Essig/Apfel verwenden)
✔ 1 Prise Natron oder etwas Milch zugeben – macht den Sud alkalischer
✔ Edelstahltopf statt Alu- oder Eisenkochgeschirr verwenden
2. Kann ich Blaukraut auch ohne Alkohol zubereiten?
Aber natürlich! Ersetzen Sie den Rotwein einfach durch:
• 100 ml Traubensaft + 1 TL Zitronensaft
• Gemüsebrühe für herzhaftere Variante
• Einfach weglassen und nur mit Wasser arbeiten
3. Wie lange ist selbstgemachtes Blaukraut haltbar?
✔ Im Kühlschrank: 4-5 Tage (luftdicht verschlossen)
✔ Eingefroren: Bis zu 3 Monate (Portionsweise in Dosen)
✔ Einkochen: Sterilisierte Gläser halten 6-12 Monate
Profi-Tipp: Beim Aufwärmen immer etwas Flüssigkeit (Wasser/Apfelsaft) zugeben – so bleibt es schön saftig!
Küchengeheimnis: So wird Ihr Blaukraut unvergesslich!
Als Koch mit über 20 Jahren Erfahrung verrate ich Ihnen meinen persönlichen Profi-Trick, der jedes Blaukraut vom Guten zum Großartigen macht:
Die Magie der Gewürze
• 1 Zimtstange mitköcheln lassen – gibt eine warme, weihnachtliche Note
• 1 TL Orangenschale (unbehandelt) unterrühren – verleiht Frische
• 2 EL Preiselbeeren zum Schluss einmengen – für die perfekte Balance aus süß und herb
Mein Geheimnis für Extra-Umami:
➜ 1 TL Senfkörner mit anbraten – sie verstärken den Geschmack, ohne dominant zu wirken
Wichtigster Rat:
“Blaukraut braucht Liebe und Zeit – je länger es zieht, desto besser! Bereiten Sie es idealerweise einen Tag vorher zu und wärmen Sie es nur vorsichtig auf.”
Probieren Sie es aus – dieser kleine Extra-Aufwand macht den Unterschied zwischen einem guten und einem unvergesslichen Blaukraut!
Die besten Rezeptempfehlungen des Autors
Für alle, die dieses traditionelle Blaukraut lieben, hier meine persönlichen Favoriten, die perfekt dazu passen:
Smoothie Bowl Rezept – Gesund & Cremig in 5 Minuten
Der ideale frische Start in den Tag
Rostbraten Rezept – Wiener Art mit Knoblauchkruste
Das ultimative Hauptgericht zu Ihrem Blaukraut